In dem Feld in dem ich arbeite, begegnen mir immer wieder Menschen, die “Methoden” im Umgang mit ihrem Pferd kategorisch ablehnen.
Und teilweise kann ich das gut nachvollziehen. Wenn eine Methode blind, ohne Sinn und Verstand abgespult wird, ist das für das Pferd oft eine furchtbare Erfahrung. Eine Methode ohne Haltung wird nie zu einem friedlichen und pferdeverbundenen Umgang führen.
Eine Methode kann aber ein wunderbares Hilfsmittel sein, wenn man dabei Haltung bewahrt und seine Werte nicht verrät.
Was mir die Augen geöffnet hat war tatsächlich mein Alltag als Coach. In meiner einjahrigen Coachingausbildung habe ich viele Methoden gelernt, die ich nicht mehr missen möchte. Ich bin sogar ein richtiges Methodentrüffelschwein geworden und immer auf der Suche nach neuen, kraftvollen Coachingmethoden. Neben den Methoden habe ich in der Ausbildung aber vor allem Eines gelernt, eine empatische, wertschätzende und personenzentrierte Grundhaltung. Diese Grundhaltung bildet die Basis für all das was ich tue, ich habe sie so sehr in meine Zellen aufgenommen, dass ich sie gar nicht mehr ablegen kann.
Die wertschätzende Grundhaltung darf niemals hinter eine Methode zurücktreten. Und wenn wir das beherzigen, werden wir auch vielen Methoden ganz von alleine den Rücken kehren. Aber ich finde, dass man nicht grundsätzlich alle Methoden verteufeln sollte.
Was heisst das also für Methoden im Pferdeumgang?
Folge nicht blind einer Methode die angeblich wunder wirkt. Besinne dich immer auf deine Werte im Umgang mit deinem Pferd. Bei mir sind das Spaß, Verbundenheit, Authentizität. Wenn es mir oder meinem Pferd keinen Spaß macht, verändere ich das Setting oder lasse mein Pferd in Ruhe. Wenn die Verbindung zu meinem Pferd immer wieder abbricht, nehme ich mir die Zeit und Ruhe mich wieder von Herz zu Herz zu verbinden. Ich bin mir und meinem Pferd gegenüber stets authentisch was mein Befinden und mein Handeln angeht. Ich tue nichts, von dem ich nicht überzeugt bin, außer wir einigen uns auf ein Experiment. Ich verberge nicht wenn es mir schlecht geht, denn mein Pferd kann mir sowieso direkt in die Seele schauen. Anders herum möchte ich auch immer, dass mein Pferd die Freiheit hat authentisch zu sagen, wie es im gerade geht und was er davon hält um das ich ihn bitte.
Mit diesen Werten und dieser Haltung, stehen bei der Anwendung einer Methode immer men Pferd und ich im Zentrum, nicht die nächste Lektion.
Eine Methode muss nicht immer eine Schablone sein, die man blind jedem überstülpt. Sie kann einen wertvollen Rahmen bieten der Sicherheit und Struktur gibt, die es einem ermöglicht sich auf das gemeinsame Wachsen mit dem Pferd zu konzentrieren.
Was hältst du von “Methoden”? Was sind deine Werte im Umgang mit deinem Pferd?
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