Hast du auch diese eine Situation, die eine Aufgabe im Stallalltag, vor der es dir absolut graut, wo du schon nur beim Gedanken daran ein flaues Gefühl im Magen bekommst und dich am liebsten auf dem Heuboden verkrümeln würdest?
Es gibt immer wieder Dinge, die uns Angst machen, oft nach einem einschneidenden Erlebnis. Manchmal kann man aber auch gar nicht mehr sagen, woher die Angst kommt.
Das tolle ist: Angst ist kein gottgegebener Zustand. Wir können unsere Perspektive auf die Dinge ändern. Wir können Situationen neu bewerten. Wir können die Schöpferinnen unserer Realität sein.
„Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet.“
– Anthony de Mello
Ich möchte drei Impulse mit dir teilen, die dich genau dabei unterstützen:
1. Schau hinter die Fassade der Angst
Oft liegt die Wurzel unserer Angst eine Ebene tiefer als das, was wir als Angst formulieren. Frage dich: “Vor was habe ich genau Angst?” Das Geschenk dieser Frage ist, dass sie dich aus der Passivität, in die man durch Angst oft gerät, rausholt und wieder handlungsfähig macht. Nehmen wir mal an, es geht um die Angst vor dem Hufe auskratzen. Was ist die tatsächliche Angst? Wahrscheinlich, dass das Pferd den Huf wegzieht oder nach hinten austritt und dich dabei verletzt. Wenn du jetzt aber den konkreten Kern deiner Angst kennst, bist du ihr nicht mehr ausgeliefert. Du dein Handeln daran anpassen. Zum Beispiel kannst du dir einen anderen Weg den Huf zu halten suchen, der dir ein besseres Gefühl gibt oder einen erfahrenen Hufschmied nach seinen besten Tipps fragen.
2. Träume von Wundern
Stell dir vor, du kommst vom Stall nach Hause, gehst abends ins Bett und schläfst schließlich ein. Während du schläfst, passiert ein Wunder, eine gute „Fee“ erscheint, und deine Angst ist verschwunden. Weil du geschlafen hast, weißt du nicht mehr, dass diese Fee dich besucht hat und dieses Wunder vollbracht hat. Was wäre am nächsten Morgen anders als sonst? Wer würde bemerken, dass ein Wunder geschehen ist? Was würdest du anders machen?
Die Magie dieser Fragen liegt darin, dass sie dich in eine Welt versetzen, in der deine Angst nicht mehr existiert. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, dann darfst du dich fragen, wie du diese Umstände und Handlungen auch ohne Fee in dein Leben integrieren kannst.
3. Drehe an der kleinsten möglichen Stellschraube
Wenn wir mit Ängsten konfrontiert sind, erscheinen sie uns oft unüberwindbar. Unser Gehirn ist ein komplexes System, dass noch längst nicht vollständig verstanden ist. Genau diese Komplexität kannst du dir zunutze machen, denn schon eine winzige Veränderung kann Großes bewirken. Überlege dir: Was wäre die minimale Veränderung, die dazu führen würde, dass deine Angst abnimmt oder verschwindet? Das kann eine ganz kleine Veränderung der Situation sein. Viele Dinge machen wir ganz intuitiv, zum Beispiel festes Schuhwerk für besseren Halt auf gruseligen Wegen oder eine Freundin um emotionalen Support beim Verladen bitten. Wenn du damit irgendwann an einen Punkt des Stillstands kommst, wo du dich der Angst ausgeliefert fühlst, kann diese Frage helfen den intuitiven Prozess, den Fokus auf das zu lenken, was wir beeinflussen können, bewusst wieder in Gang bringen.
Wünscht du dir, dass dich und deine Angst endlich jemand versteht, statt dir doofe Ratschläge zu geben? Alle Infos zu pferdeverbundenen 1:1 Begleitung findest du hier.